Warum wir mehr auf uns achten sollten #DrawGreenInk

Ich hab mir mal wieder Gedanken gemacht. Diesmal zum Thema Was ich möchte,Egoismus,Rechtfertigung und „Nächstenliebe“ oder auch „Sachen die wir für andere tun“.

Hintergrund:

Ich hatte eine Konfrontation mit dem Freund meiner Schwester. Dieser hat (meiner Meinung nach) seinen Frust aus seinem privat Leben an mir ausgelassen oder auch sich über Sachen aufgeregt die ihn nichts angingen. Beispiel: Ich hatte eine Idee zum Umräumen der Zimmer und wollte dieses mit meiner Schwester direkt besprechen. Er: „Wieso?“ Ich: „Weil es um mein und Brinas Zimmer geht und du nichts damit zu tun hast“ Er: „Du möchtest doch Brina nur wieder dazu bringen etwas zu machen das sie nicht will“ …was???? Weil ich es ihm nicht sagen wollte? Beispiel 2: (Meine Mum hat pfälzische Wurst geholt damit wir diese mitnehmen können, Brinas Freund war eine Woche länger in RLP als wir) „Du hast ganz genau gewusst das ich auch welche wollte, ich habe es extra noch gesagt!“ (Wusstet ihr das die meisten Kommunikationsfehler auf Annahmen beruhen? Ich habe es wirklich nicht mitbekommen und mal abgesehn davon hat meine Mum noch gesagt das ich mir alles mitnehmen kann was da ist und sie dann halt nochmal einkaufen geht) Ich: „Ich muss mich dafür nicht rechtfertigen.“ Er: „Lieber Egoistisch sein anstatt auch mal nachzudenken.“

Das war für mich das „ernste“ an dieser Diskussion. Und trotzdem haben mich nach dem Gespräch einige Fragen beschäftigt:

Ist es schlimm Egoistisch zu sein? Wie kann ich meine Meinung vertreten ohne Egoistsich zu sein? Ab wann gilt man als Egoistisch?

Viele die meine anderen #DrawGreenInk bereits gelesen haben wissen das ich bei einer Psychologin bin. Ich habe die Situation mit ihr besprochen und folgendes Resultat daraus gezogen:

Als Egoistisch bezeichnet zu werden ist für einen selbst eigentlich ein Kompliment. Wenn die anderen einen als Egoistisch einstufen heißt das einfach nur das man gelernt hat, an sich selbst zu denken und darauf zu achten. Die Menschen machen oft etwas für andere ohne es zu wollen und im Prinzip machen sie das ganze für sich selbst. Kompliziert? Unverständlich? Womöglich aber im folgenden Text sollte das ganze einleuchtender werden.

Die nörgelnde Tante Frieda hat mal wieder Geburtstag und natürlich gehen wir da hin obwohl wir das lieber nicht tun würden. Aber nebenbei ist da ja auch die restliche Familie, man kann nicht einfach nicht kommen. Und außerdem könnte es doch ganz nett werden,wenn da nicht diese nervigen Verwandten aus X-Hausen da wären,…wenn ich nur daran denke. Auf dem Weg zur Tante kaufen wir dann noch schnell den günstigsten Blumenstrauß den wir finden und ab geht es dort hin. Wir essen ein Stück Kuchen und trinken eine Tasse Kaffee, sitzen da und hören dem Geblabber der anderen zu. Tun so als ob wir der ein oder anderen Person nahe stehen, machen ein bisschen Small Talk, werden zugetextet etc. Nach lang gefühlten Stunden gehen wir dann endlich nach Hause.

Ich denke so ein Szenario kennt der ein oder andere. Beim Rest hoffe ich doch das man sich etwas in die Situation hinein versetzen kann ^^‘

Jetzt mal das ganze auseinander genommen: Eigentlich haben wir keine Lust auf dieses Familientreffen. Warum also geht man trotzdem hin? Ihr werdet sicherlich ein paar Argumente finden können bzw euer Kopf findet prompt ein paar Argumente: Der Geburtstag ist doch nur einmal im Jahr,da kann man das schon machen. Es gibt kostenlosen leckeren Kuchen. Man kann doch nicht weg bleiben -> Pflichtevent (?). Man hat die Tante doch auch irgendwo lieb. Der Eindruck der anderen beim Fernbleiben. Stichwort: Rechtfertigung. Das sind nur ein paar Beispiele. Aber was steckt nun WIRKLICH hinter diesem Beispiel? Ganz einfach: Der wahre Grund warum wir nicht fernbleiben, ist die persönliche Angst oder das Vermeiden des unangenehmen Gefühls weil wir uns ja dann rechtfertigen müssten und vor einer Konfrontation stehen-würde man erwarten. Das Auto war kaputt,für eine Klausur lernen,…Vorwand. Denn: Wir müssen uns niemanden rechtfertigen. Eine Rechtfertigung dient dem Sinne das wir für andere als „okay“ wahrgenommen werden. Die einfachste Lösung wäre gewesen einfach die Tante anrufen,gratulieren wenn man das möchte und sagen das man nicht kommt ohne irgendeinen Grund zu nennen. Was die anderen dann davon Denken oder halten, liegt sowieso nicht in unserer Hand da wir ja nur unsere eigenen Taten und Worte beeinflussen können und von daher kann uns auch egal sein. Stichwort: Egoistisch. Wir sollten nicht auf das „okay“ von den anderen angewiesen sein. Zu dieser Feier gehen wir nur weil wir der Tante ja eine Freude machen würden. Wenn man natürlich aus den oben genannten Gründen wirklich hin möchte, sollte man dies tun. Es geht in diesem Artikel nur um Sachen die ich nicht möchte aber einen gewissen Grund habe es doch zu tun. Stichwort: Nur was ich will, „Nächstenliebe

Ich persönlich versuche schon seit einiger Zeit mich nicht mehr rechtzufertigen. Es ist ziemlich schwierig nicht jede Handlung begründen zu wollen (seltsamer Drang). Wahrscheinlich dauert dieser Prozess auch noch ein paar Jahre… Achtet spaßesweise einfach mal beim nächsten Lesen von Nachrichten oder beim Gespräch darauf wie oft andere etwas begründen. „Ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet weil,…“ „Sorry,ich hab das voll verpeilt weil,…“ etc. Ihr werdet schnell Ergebnisse finden.

Wow,…das war mal wieder ein langer Beitrag und gefühlt habe ich mich irgendwo im Text verloren ^^“‘ Wenn das ganze noch immer unklar ist oder ihr andere Fragen oder auch Bemerkungen habt, dann schreibt mir das doch bitte in die Kommentare.

Wie seht ihr das ganze? Schreibt mir gerne eure Meinung dazu!

Bis zum nächsten Beitrag,

Jule! :3

Photo by Havilah Galaxy on Unsplash

 

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